Immunes

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Immunes (lateinisch, Plural von immunis „von (öffentlichen) Diensten befreit“) waren in der Römischen Legion privilegierte Soldaten, die vom normalen Dienst (munera) befreit waren und spezielle Aufgaben hatten. Sie waren hierarchisch unter den principales, aber über dem einfachen Legionär angesiedelt, erhielten jedoch nur den einfachen Sold. Der Rang – und die wörtliche Übersetzung – entspricht ungefähr dem neuzeitlichen Gefreiten, welche Rolle allerdings wiederum in heutigen Armeen eher erst von den Hauptgefreiten (und den noch höheren Mannschaftsdienstgraden) wahrgenommen wird.[1]

Das Aufgabenfeld der immunes war weitläufig.[2] Nach einem Fragment aus dem 2. Jahrhundert[3] zählten neben anderen die folgenden Spezialisten zu den Schwerdienstbefreiten:

  • Architecti: Baumeister
  • Ballistrarii: Geschützbedienung
  • Capsarii: Sanitäter
  • Cornicen: Hornbläser
  • Fabri: Schmiede
  • Ferrarii: Eisenschmiede
  • Gubernatores: Steuerleute
  • Lapidarii: Steinmetze
  • Librarii: Schreiber
  • Medici: Ärzte
  • Mensores: Landvermesser
  • Naupegi: Schiffbauer
  • Sagittarii: Bogenschützen oder Pfeilmacher

Die Aufzählung ist nicht abschließend. Entscheidendes Merkmal für die Gruppe der immunes war die Befreiung von Wachdiensten und von schweren Aufgaben, die der einfache Soldat (gregalis/miles gregarius) zu erfüllen hatte. Die immunes hatten, im Gegensatz zu den principales bzw. den optiones auch keine Vorgesetztenfunktion.

  1. Oliver Stoll: Die Fahnenwache in der römischen Armee. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 108, 1995, S. 113 ff. (online, PDF).
  2. Vgl. Yann le Bohec: Die römische Armee. Von Augustus zu Konstantin dem Großen, Stuttgart 1993, S. 72ff. und Stoll: Die Fahnenwache in der römischen Armee, S. 115.
  3. Tarruntenus Paternus in Digesten 50, 6, 7 (Memento des Originals vom 6. Dezember 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/web.upmf-grenoble.fr; siehe Hans-Joachim Drexhage, Heinrich Konen, Kai Ruffing: Die Wirtschaft des römischen Reiches (1.-3. Jahrhundert): Eine Einführung. Akademie-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-05-003430-0, S. 215 f.